Hellrote Farbe, zart-feines Bouquet, trockener Geschmack: der Bardolino. Weinkenner schätzen den Rebensaft aus dem gleichnamigen Ort, dem Pfahldorf aus grauer Vorzeit. Reben und Olivenbäume prägen das Bild des beliebten Ferienortes, der ebenso für seine viel besuchten Traubenkuren wie für seine vielseitige Freizeit-Infrastruktur bekannt ist. Im Ort selbst lädt die "Strada del Vino" (Weinstrasse) mit vielen Tavernen zu Kostproben des leichten, trockenen Roten ein. Weniger bekannt ist, dass in dieser Region auch hervorragende Weißweine angebaut werden.
Der Wein stammte ursprünglich von den Hängen um Garda, Bardolino, Cavaion, Calmasino und Lazise. Auf Grund der aufgeblähten Nachfrage musste bei der Einführung der DOC das historische Anbaugebiet – heute: "Bardolino Classico" – im Norden und vor allem im Süden massiv erweitert werden. Das Anbaugebiet erstreckt sich seither bis an die Grenze zur Lombardei und hinunter ins Custoza-Gebiet hinein. Die Unterschiede in der Bodenbeschaffenheit liefern die Erklärung für die zwei grundsätzlich verschiedenartigen Bardolino-Typen: Während in der Classico-Zone helle, leichte, blumige Weine entstehen, ergeben die Böden der Gebiete im Süden – sie entsprechen in etwa dem Gebiet des Bianco di Custoza – farbintensivere, strukturiertere und vollere Weine.
Bardolino liegt im südlichen Teil der “Riviera degli Olivi” (Olivenriviera), umgeben von Weingärten und Olivenhainen, Oleander und Zypressen, am Fuße sanft-welliger Endmoränen. Hier ist der Gardasee am breitesten. Bardolino, das dem Wein seinen Namen gab, erstreckt sich auf zwei malerischen, spitz auslaufenden Landzungen bis in den See hinein. Die Geschichte des Ortes, der etwa 6.200 Einwohner zählt, reicht bis zu der Römerzeit zurück. Auch die Straßen von Bardolino erinnern heute noch an die Römerzeit. So werden z.B. einige Sackgassen lateinisch mit "capedines" benannt.
Sehenswürdigkeiten: Schon in früher Vorzeit war die Gegend von Bardolino, ein ehemaliges Pfahldorf, besiedelt. Der alte Stadtkern weist nicht nur Kirchen und Bauwerke aus dem frühen Mittelalter auf, sondern auch ein Meisterwerk aus karolingischer Zeit:
- Kirche San Zeno (8 Jh.). Sie gehört zu den ältesten karolingischen Bauten Italiens und wird von Kunsthistorikern als "kleine Schwester" der großen Abtei gleichen Namens in Verona gewürdigt.
- Kirche San Pietro (12 Jh.; Fresken zu Schlachten- und Apokalypse-Themen)
- Kirche Santi Nicolò e Severo (1842) in romanischem Stil erbaut, mit ausgegrabener longobardischen Krypta und schönen Fresken
- Casa Gianfilippi mit Verkündigungsfresko aus dem 15. Jh. (vermutlich von Francesco Morone aus Verona)
- Kastell der Scaliger, inmitten eines schönen Parks
- die Palazzi Bottagiso und Guerrieri aus dem 19. Jh.
- Weinmuseum mit Vinothek.
- Ölmuseum: die Ölmühle von Cisano/Bardolino, bietet Ihnen einen Einblick in die Kunst der Olivenölherstellung. Vom einfachen bäuerlichen Handwerkerstand bis zur modernen Technologie.
Freizeit & Sport: Als internationales Ferienziel wartet Bardolino mit einem großen Freizeitsportlichen Angebot auf. Dazu zählt natürlich Wassersport in jeder Form. Rund 100 Boote finden in dem modernen Yachthafen Platz. Minigolf, Tennis, Reiten, Boccia, 12 km Spazierwege, Mountainbike-Routen etc. bilden die weitere Infrastruktur. Der Wochenmarkt findet jeden Donnerstag statt. Traubenkuren vom 15. September bis 15. Oktober.