Wenn man den landläufigen Überlieferungen Glauben schenken darf, so soll sich eine erste Evangelisation im östlichen Gardaseegebiet ab dem 4. Jh. durch die emsige Bestrebung des veroneser Bischofs San Zeno “qui Veronam predicando reduxit ad baptisimo” vollzogen haben; vom Norden her bekam er etwas später tatkräftige Unterstützung durch San Vigilio, den Bischof von Trient.
Einen nicht unwesentlichen Einfluss dürften dabei auch die frommen Eremiten gehabt haben, die im wildzerklüfteten Monte Baldogebirge einen idealen Platz für ihre Meditation gefunden hatten. Am bekanntesten waren die beiden Heiligen Benigno und Caro, die 807 die sterblichen Überreste von San Zeno in die neuerbaute Basilika in Verona überführten. Ab dem 9. Jh. erweiterten die Mönche der San Zeno Abtei ihre Macht im Gardaseegebiet, indem sie zahlreiche Besitztümer erwarben und Kirchen errichten ließen.
Die extraurbanen und ländlichen Territorien wurden in mehrere Bezirke mit einer Mutterkirche, der “Pieve” aufgeteilt, die etwa dieselben Merkmale, Privilegien und Befugnisse wie die städtische Kathedrale hatte. Die untergeordneten Priester, die Kaplane, wurden in die verschiedene Kirchen und Kapellen des Bezirks beordert, um die sonntägliche Messe zu gewährleisten. Die wichtigsten Sakramente konnte man allerdings nur in der Pieve selbst empfangen; die dortigen Taufbecken verdeutlichen dies.
In der weiteren Entwicklung, etwa ab dem 14./15. Jh., bekamen die Kirchen in den größeren Orten einen eigenen festen Seelsorger, den Kurat, zugeteilt; später entstanden daraus von der Pieve unabhängige Pfarreien mit eigenem Erzpriester, Taufbecken etc..
Bereits im Mittelalter waren zahlreiche Weiler über das Gebiet verstreut; einzelne Kirchen in größeren Orten dienten zur Gemeindeseelsorge.
Die San Nicola Kirche
in Assenza stammt etwa aus dem 11. / 12. Jh. und wird neben anderen der Pieve von Malcesine zugehörenden Kapellen bereits 1159 in einer Bulle von Papst Hadrian IV. erwähnt.
San Nicola (der Hl. Nikolaus), Bischof von Mira, gilt als Schutzpatron der Fischer und Seeleute. In ihrer ursprünglichen einschiffigen Form mit halbkreisförmiger Apsis und einfacher Fassade dürfte sie den anderen Kapellen im Gardaseegebiet ähnlich gewesen sein. Später wurde dann der Altarraum gegen Osten zu verlängert und im Lauf des 15. Jh. der Innenraum in westlicher und dem Grundriss des Kirchturms entsprechend auch in südlicher Richtung erweitert.
Die San Pietro Kirche
Bereits 1023 wird der Ort Campo in Dokumenten erwähnt, einen konkreten
Hinweis auf die Existenz der San Pietro Kirche zu jener Zeit gibt es jedoch nicht. Die Hypothese, sie wäre mit der in einer Papstbulle 1159 genannten Kirche der Heiligen Simone, Giuda und Giovanni identisch, ist ebenso umstritten wie die vom Österreichischen Archäologen Martin Bitschnau auf Grund von Maueranalysen vorgezogene Datierung in das 11. Jh..
Die kleine Kirche könnte nämlich auch erst aus dem 14. Jh. stammen, in dem sie Meister Giorgio da Riva mit umfangreichen Freskenschmuck ausstattete.
Die San Antonio Kirche
Einige Legenden berichten zwar von einer bereits im Hochmittelalter
existierenden Burgkapelle in Biasa; Dokumente (über die Entstehungsgeschichte der Sant’ Antoniokapelle kennt man aber bisher noch nicht.
Immerhin hat man an Hand des Christophorusfreskos an der südlichen Außenwand, das zwischen der zweiten Hälfte des 14. Jh. und der ersten Hälfte des 15. Jh. datiert wird, einen etwaigen Anhaltspunkt über das Alter der kleinen Kirche.
Die San Zeno Kirche
Die Kirche (11, 12 u. 13 Jh.), die wir heute in ihren romanischen Formen bewundern, ist eigentlich älteren Ursprungs und wurde vermutlich auf den Resten eines römischen Heiligtums errichtet. Als erste urkundliche Erwähnung können wir jene päpstliche Bulle von 1159 anführen, in der auch die Kirche San Nicola in Assenza genannt ist. Wahrscheinlich war San Zeno einst Hauptkirche im Gebiet von Brenzone, bevor San Giovanni Battista in Magugnago Anfang 15. Jh. als autonome Pfarrkirche an ihre Stelle trat.
Informationen
zu geführten Kirchenbesuchen bei:
I.A.T. Tourist Office
Pro Loco Per Brenzone
37010 Porto di Brenzone (VR)
Via Zanardelli, 38
Tel. + Fax 0039.045- 7420076
www.brenzone.it